Über die Berlinale

Am Sonntag war die große Fahrt… der Hauptausschuss des Landtags ist zur Berlinale gefahren – naja zumindest Teile davon. Nach dem Besuch eines Wettbewerbs-Films ging es in die NRW-Vertretung beim Bund zum Empfang und Smalltalk. Gefeiert wurde das Engagement des Landes und seiner Filmförderung, indem die geförderten Filme vorgestellt und entsprechend gewürdigt wurden.

Problematisch war jedoch wieder einmal nicht der Anlass der die Durchführung, sondern die Fahrt an sich. BILD und Basis haben sich gefragt, warum der Steuerzahler für Abgeordnete und ihr Privatvergnügen zahlen sollen. Da ToSo vor der Fahrt seine Basis explizit gefragt hatte und ich eine feste Meinung zu dem Thema habe, möchte ich kurz darstellen was, wie und warum war.

Grundsätzlich nehme ich dabei eine Befürchtung aus dem Raum: Das Privatvergüngen (Kino) musste selber bezahlt werden, ebenso jegliche Fahrten innerhalb Berlins und (mögliche) Begleitungen, wobei ich glaube meine Frau war die einzige Begleitperson unsere Ausschussmitglieder. “Gezahlt” wurde für die An- und Abreise, wobei die Freifahrtberechtigung nach Berlin jederzeit gilt, egal ob Berlinale oder nicht… gezahlt wurde das Hotel für eine Übernachtung (ohne Frühstück) und die 3 Kölsch, 2 Pils, 5 Mini-Cocktails und 3 Schnittchen, die ich auf dem Empfang verzehrt habe.

Alle weiteren Kosten wurden von mir privat übernommen (Hotelzimmerpreis Begleitung, Frühstück, Taxikosten, Kino). All das an einem Sonntag, der ansonsten Freizeit gewesen wäre und den ich jetzt mit Arbeit verbracht habe. All das an einem Wochenende, dass ich lieber mit meinem Kind verbringen würde, als 10 Stunden im Zug zu sitzen. Zudem – so komisch das jetzt klingen mag – in einer Stadt, die mit touristisch nichts mehr bietet, weil ich einfach schon zu oft dort gewesen bin.

Auf dem Empfang wurden wie gesagt die Filmschaffenden und die Filmstiftung NRW geehrt. Dazu gesellt man sich einfach an irgendwelche Tische und fängt an mit fremden Menschen über Kunst und Kultur zu reden. In der Geschäftswelt wäre so etwas “Beziehungspflege”, ich glaube auch für die MdL aus NRW sollte so ein Wort gelten dürfen.

Ich bin nicht für solche Anlässe gemacht und doch habe ich zum zweiten Mal an einem Empfang in der NRW-Vertretung teilgenommen. Meistens fühle ich mich erst nach dem dritten Bier lockere genug mit fremden Menschen zu sprechen, je größer der Anlass ist, desto schwerer ist es gerade für einen Abgeordneten der “kleinen Piraten” überhaupt in ein Gespräch zu kommen. Am Ende ziehe ich wieder mal ein gemischtes Fazit: Die Fahrt hat sich gelohnt zum “sehen und gesehen werden” – die nächsten Male müssen aber noch informativer und gesprächiger werden. Ich übe und arbeite daran…

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