WP021: Für eine menschenwürdige Pflege: Verzicht auf freiheitsentziehende Maßnahmen in der Pflege

Antragstext:

Verzicht auf freiheitsentziehende Maßnahmen in der Pflege

  • Bei auf Dauer angelegter Pflege, z.B. in Altenheimen, dürfen keine freiheitsentziehenden Maßnahmen durch körpernahe mechanische Fixierungen eingesetzt werden.
  • Pflegeheime sollen grundsätzlich fixierungsfreie Einrichtungen werden.
  • Antragsbegründung:

    Dieser Antrag soll http://wiki.piratenpartei.de/NRW:Landesparteitag_2016.2/Anträge/WP003.0 als fiktives Modul 7 ergänzen.

    Durch körpernahe mechanische Fixierung kommen jedes Jahr Menschen zu Schaden oder gar ums Leben. Fixierungsfreie Pflegeheime sind möglich.

    () Die PIRATEN sind die Partei der Freiheit, und nichts greift in die Bewegungsfreiheit stärker ein als Fesseln, Gurte und Gitter.

    Gegenrede

    Hier bin ich echt zerrissen. Der Artiekl ist gut und sprich von der Abschaffung unnötiger Fixierungen. Der Antrag allerdings spricht von genereller Abschaffung der Fixierungen…

    Mein Schwiegergroßvater hatte Alzheimers. Am Ende seiner Pflegezeit haben ihn die Gitter am Bett vor vielen, vielen Verletzungen geschützt, die temporäre Fixierung die Umstehenden vor seiner Aggressivität. Trotzdem er täglichen Familienkontakt hatte, war er – ein immer noch körperlich sehr dominanter Mann – nicht immer ohne Fixierung zu pflegen.

    Ich bin gegen die Annahme dieses Antrags. “Unnötige Fixierung vermeiden” – sehr dafür. Aber grundsätzlich gegen Fixierung zu sein, geht mir zu weit…
    Ablehnen!

    3 Comments

    1. Manuela Langer20. Juni 2016

      Da stimme ich mit dir überein, Michele.
      Ich erinnere mich an den Vater einer früheren Kollegin; er war dement, und er konnte nicht mehr selbständig laufen. Leider kippte er dauernd aus dem Rollstuhl. Dank Anschnallgurt, der nunmal eine körpernahe Fixierung darstellt, war der alte Herr wieder mobil im Pflegeheim. Sonst hätte er den ganzen Tag im Bett liegen müssen.

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      1. die_socke22. Juni 2016

        Bei rumpfinstabilen Personen auf deren Wunsch mit Gurten zu fixieren, stellt keine freiheitsentziehende Maßnahme im Sinne des Antrags dar. Das ist eine freiwillig gewählte Einschränkung der Bewegungsfreiheit, kein gegen den Willen der Person getroffener Freiheitsentzug.

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    2. Oliver Ding20. Juni 2016

      Bettgitter erhöhen gerade bei Dementen das Verletzungsrisiko. Es gibt zahlreiche, weit weniger einschränkende und die Mobilität erhaltende Alternativen wie Sensormatten, die beim Aufstehversuch Alarm auslösen, Protektorhosen zum Schutz vor Oberschenkelhalsbrüchen, Niedrigbetten, vor Bett gelegte Matratzen. Bettgitter erhöhen nur die Dallhöhe, wenn jemand wirklich aufstehen will

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